Sitzung Sportausschuss Abegeordnetenhaus, Thema Berliner Bäderbetriebe

Inhalte

 

 

Nachtrag 18.02. Das Wortprotokoll der Sitzung ist online

Link unter dem Beitrag

 

Ausschreibung/ Besetzung des Vorstandsposten der Berliner Bäderbetriebe

Bau Multifunktionsbäder

SIWA Gelder (die finanzierung der Multifunktionsbäder/ Neubau)

Flüchtinge/ Regeln in Bädern

Besucherstatistik

Personalnot

Übergabe von Bädern an Vereine

 

Die Antworten und Darstellungen waren beschönigend.

Die Realität wird absurd verklausuliert, auf Fragen gar nicht oder ausweichend geantwortet.

Ich bin wütend.

Hey, das sind die von uns ins Abgeordnetenhaus gewählten Politiker, die Fragen stellen und dies an eine Anstalt öffentlichen Rechts. Da darf man erwarten, dass klare und korrekte und vor allem überhaupt Antworten gegeben werden.

 

Ich bin traurig darüber, dass es anscheinend mittlerweile so chaotisch ist,

29.01.2016

 

Berliner Bäderbetriebe- Aussichten 2016

Thema in der Sportausschussitzung im Abgeordnetenhaus

 

Inhalte

 

Berliner Bäderbetriebe geben zu viel Geld für Marketing aus

Ausschreibung der freien Stelle

Bau Multifunktionsbäder

SIWA Gelder

Flüchtinge/ Regeln in Bädern

Besucherstatistik

Personalnot

Übergabe von Bädern an Vereine

 

Kommentar

 

Frau Siering, Vorständin, stellte zunächst anhand einer Präsentation einige Daten und Pläne dar. Unter anderem soll ein Handyticket eingeführt werden, aber ob das bis zum Sommer zu schaffen ist, konnte sie nicht sagen. Sie betonte den modernen Internetauftritt. Sagte aber nicht, dass dieser verzögert publiziert, wann welche Bäder außerplanmäßig schließen, später öffnen. Sie sagte auch nichts zu Fehlinformationen, die ständig auf der Homepage zu lesen sind. Die Badleiter und Mitarbeiter vor Ort kriegen ja keinen Zugriff auf die Homepage. Warum eigentlich? Kein Vertrauen?

Ihre Präsentation blieb nicht Ohne Erwähnung, dass es Kundenlob gibt.

 

Ja. Zum Beispiel von mir. Als Teil des Fazits „Management Ole Bested Hensing“ klick Herausgerissen aus dem Text, Sinnentstellt,gekürzt,ohne Genehmigung und Nennung der Quelle.

 

Ich werde hier nicht auf alle Themen eingehen, das aber nachholen. Ich werde sicher auch nicht nach Wichtigkeit sortieren, sondern erstmal einen kurzen Einblick geben in das, was ich da gehört habe.

 

Die Antworten und Darstellungen waren beschönigend.

Die Realität wird absurd verklausuliert, auf Fragen gar nicht oder ausweichend geantwortet.

Ich bin wütend.

Hey, das sind die von uns ins Abgeordnetenhaus gewählten Politiker, die Fragen stellen und dies an eine Anstalt öffentlichen Rechts. Da darf man erwarten, dass klare und korrekte und vor allem überhaupt Antworten gegeben werden.

Ich bin traurig darüber, dass es anscheinend mittlerweile so chaotisch ist, dass der zuständige Senator gar nicht mehr wissen kann, was eigentlich Realität ist.

 

Als erfreulich empfand ich die Anwesenheit des zuständigen Senators Frank Henkel. Dieser war in vielen Ausschussitzungen nicht anwesend, ebenso teilweise sein Stellvertreter Andreas Statzkowski nicht. Auch er war anwesend.

Als sehr unerfreulich und abwimmelnd nahm ich die Antwort auf die Frage und Nachfrage von Andreas Baum, Die Piraten, im Bezug auf Besetzung des Vorstandspostens wahr. Er hatte gefragt, dass im Protokoll der Sitzung im Mai letzten Jahres festgehalten wurde, dass die Ausschreibung zum Zeitpunkt X erfolge. Herr Henkel widersprach. Herr Baum hatte darauf hin das Protokoll teilweise verlesen. Dennoch wiegelte der Senator ab.

Ich frag mich, wozu Protokolle da sind, wenn nicht zur Niederschrift der Pläne, Termine und zur möglichen Kontrolle durch anwesende Abgeordnete?

Mir ist aufgefallen, dass Frau Siering sich keine Notizen gemacht zu haben scheint. Ist das üblich?

 

Frau Schillhaneck, Bündnis 90/ Grüne, fragte unter anderem nach dem Grund des Besucherrückgangs im Stadtbad Neukölln. Nicht ohne zu erwähnen, dass es die Berliner Bäderbetriebe waren, die meinten, die Berliner wollen warme Bäder. Wo sie denn nun seien, die vielen neuen Besucher.

 

Die Antwort von Frau Siering in etwa: Das Bad hätte nur ein flaches Schwimmbecken, dort könne man die Rollwende nicht machen, deshalb seien Gäste in das nach Sanierung wieder eröffnete Kombibad Gropiusstadt abgewandert.

 

Bei dieser Antwort fiel es mir schwer, nicht mit Zwischenrufen zu stören. Kennt sie das Bad? Die sogenannten Nutzergruppen, die von ihrem Team ausgearbeitet wurden?

Demnach sind Nutzer eines Warmbades, wie das genannte, für Familien mit Kindern zum Spaßbaden und für Gäste vorgesehen, die zum baden kommen.

Die Nutzergruppe Sportschwimmer geht nicht in ein 30 Grad warmes Bad. Man bekommt sonst Kreislaufprobleme.

 

Wer also ist genau warum „abgewandert“? Die Sportschwimmer, klar. Es gab damals, vor Umwandlung in ein Warmbad, eine Petition der Nutzer dort. Die wurde ignoriert.

 

Und diejenigen, die warm baden wollen nach Meinung der Bäderbetriebe? Wo sind die? Könnte ein Grund sein, dass 7 Euro Eintritt einfach nicht leistbar sind für viele? Könnte ein Grund sein, dass dieses Bad zu den Spitzenreitern unter den Bädern, die von außerplanmäßigen Schließungen betroffen sind, gehört?

 

Frau Dr. Hiller, Die Linke, fragte unter anderem danach, wie die derzeitige Personalnot behoben werden soll.

 

Antwort von Frau Siering: Es werden 10 Fachangestellte für Bäderbetriebe ausgeschrieben.

 

Wie viele sind 2015 in Rente gegangen, in Altersteilzeit und wie viele werden es bis zum Sommer 2016 sein?

 

Seit Monaten fallen immer mehr Betriebsstunden aus, da nützt auch die Pressemitteilung nichts. Kommentar dazu klick

Diese Woche werden über 200 Betriebsstunden allein für Schwimmer ausfallen.

 

Frau Siering betonte die Zuwächse der Besucherzahlen im Stadtbad Schöneberg und dem Wellenbad Spreewaldplatz. Insgesamt sei die Besucherzahl um 11% gestiegen. Auf Nachfrage, wie viele davon Entgeltpflichtige Besuche waren, stellte sich die Realität schon etwas klarer dar.

 

Die Frage von Frau Schillhaneck im Bezug auf Wohnortnahe Bäder wurde ignoriert. Ebenso die Frage von Dennis Buchner, SPD, im Bezug auf den Brandbrief. Er fragte, wie sich die Berliner Bäderbetriebe dazu stellen. Da kam nichts.

 

Zur Frage im Bezug auf das verwirrende Tarifsystem sagte Frau Siering, es würde eine Arbeitsgruppe gebildet, die ausarbeiten soll, wie man das in Zukunft gestalten könne. Mit einem Ergebnis sei aber dieses Jahr nicht zu rechnen.

Dieser Arbeitsgruppe sollen Mitarbeiter aus den Bädern angehören.

Ich frage mich, wie diese dann in den Bädern ersetzt werden. Oder war das die Ankündigung weiterer noch massiverer Schließungen?

 

Frau Siering führte aus, dass man beim Schulschwimmen Lehrer als Aufsicht am Becken planen würde.

 

Ich dachte, ich höre nicht richtig. Auf Nachfrage, ob diese bereits ausgebildet seien oder ob die Berliner Bäderbetriebe planen, diese auszubilden, sagte Frau Siering, das sei in Planung.

 

Lehrer sind meiner Meinung dafür da, den Kindern das schwimmen bei zu bringen und keineswegs als dafür, als unbezahlte Rettungskräfte gleichzeitig das gesamte Becken zu beaufsichtigen.

 

Ich werde in den nächsten Tagen zum Thema Flüchtlinge, das im Ausschuss auch im Bezug auf die Bäder aufgegriffen wurde näheres ausführen.

 

Frau Siering stellte auf Nachfrage der Abgeordneten in Aussicht, dass man darüber nachdenke, Flüchtlinge als „Rettungspraktikanten“ in Bädern einzusetzen.

 

Ich sage: wenn nicht massiv und zwar früh genug Personal aufgestockt wird vor Ort, werden wir dieses Jahr in Berliner Bädern Menschen ertrinken sehen.

Viele der Flüchtlinge können nicht schwimmen, rechnen nicht mit den tiefen Becken.

 

 

Es gab auch einiges zum Thema der geplanten Multifunktionsbäder und den Fördergeldern. Dazu in den nächsten Tagen mehr. Mir schwirrt der Kopf, ich muss erstmal sortieren, was ich dazu verstanden habe und schwimmen will ich ja morgen früh auch.

 

Alle fragenden Abgeordneten waren einig darüber, dass die Berliner Bäderbetriebe zu viel Geld für Marketing ausgeben. Man darf gespannt sein, ob der Vorstand der Anstalt öffentlichen Rechts das wahrgenommen hat.

 

Alle fragenden Abgeordneten waren sehr gut vorbereitet mit ihren detaillierten Fragen. Das hat mich sehr gefreut. Es war teilweise für mich schwer auszuhalten, dass nicht konkret, realitätsnah und teilweise überhaupt nicht geantwortet wurde. Ich frage mich heute um so mehr, wie die Abgeordneten das schaffen.

Allerdings hat mich deren vorbereitete Arbeit motiviert. Dafür danke ich besonders Frau Dr. Hiller und Frau Schillhaneck.

 

Protokoll der Sitzung. Ich empfehle Seite 15 besonders aufmerksam zu lesen klick