Ist der Größte Bäderbetrieb gut vorbereitet in die Sanierungen gestartet?
Mehrere Schwimmhallen zur Sanierung geschlossen, Ausfälle durch nicht näher definierte Bauverzögerungen, Schwimmhalle Holzmarkstraße seit über einem Jahr ersatzlos vom Netz.
Die Sanierungen müssen sein, keine Frage.
Die Vorbereitung des Größten Bäderbetrieb Europas allerdings lässt mehr als nur zu wünschen übrig.
Es hätten längst Leichtbauhallen, Traglufthallen und andere Ersatzmöglichkeiten geschaffen werden müssen.
Wie steht es um die einfachste Möglichkeit, Erweiterung der Öffnungszeiten in anderen Bädern für die Öffentlichkeit?
Ein Überblick zur Situation in Berliner Bäder Schwimmhallen
Sanierung
Tiergarten
Paracelsus Bad
Buch
Schöneberg
Helene Weigel Platz
Wilmersdorf I
Allendeviertel
Dauerhaft vom Netz
Holzmarkstraße
Schließungen
Anton Saefkow Platz (20.09.-09.10.19)
Gekürzte Öffnung*
Kombibad Seeststraße
Schwimmhalle Kaulsdorf
*Im Vergleich Saison 2018/19
Was bedeutet das konkret in Betriebsstunden*
Zur Vereinfachung habe ich rund 80 Betriebsstunden je Halle (in manchen sind es etwas mehr, in anderen weniger) gerechnet. (Zahlenangaben in Stunden)
Ausfälle in derzeit 8 Bädern summieren sich auf
640 Betriebsstunden
Sondersituation Ferien
Die Berliner Bäderbetriebe erweitern die Öffnungszeiten in einigen Bädern.
In den meisten allerdings mit Einschränkungen für die Öffentlichkeit; in einer Halle sogar weniger Wasserfläche als außerhalb der Ferien.
Erweiterung Ferien
In 13 Bädern werden insgesamt rund 322 Betriebsstunden mehr für die Öffentlichkeit geboten.
Betriebsstunden und auch Wasserzeiten sind leider nicht gleich Nutzungsmöglichkeit.
Kürzung Ferien
In 3 Bädern werden insgesamt rund 26 Betriebsstunden gekürzt
Diese Sonderöffnungen sind ein positives Signal. Leider ohne die wünschenswerte Wirkung, mehr Gäste. Der Grund liegt auf der Hand. Zu späte und leider weiter fehlerhafte Kommunikation.
Diese Sonderöffnungen täuschen allerdings nicht darüber hinweg, dass frei gewordenes Personal ja dauerhaft entweder irgendwo sein muss oder gar nicht existiert.
Klar, Badleitungen oder ihre Stellvertreter*innen müssen sicher vor Ort sein, auch bei Sanierungen. Allerdings brauchen die geöffneten Bäder ja keine Badleitungen, sie haben welche. Außerdem gibt es noch Bädermanagement, Bauabteilung etc.
Bleiben also Kassenkräfte, Badewärter*innen, Rettungsschwimmer*innen und Fachabgestellte, so wie technisches Personal.
Zur Vereinfachung und zu Gunsten des Größten Bäderbetrieb Europas reche ich pro Halle 10 Beschäftigte (ich weiß, dass es mehr sind in den meisten Hallen). Das hieße also
Frei gewordenes Personal aus 8 Bädern:
80 Personen
Zusätzliche Öffnungen (länger als Ferien) derzeit in 4 Bädern summieren sich derzeit auf
39 Betriebsstunden
Das frei gewordene Personal könnte zur Verstetigung von erweiterten Öffnungszeiten eingesetzt werden.
Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Stadtbad Spandau Nord ist an Wochenenden seit Jahren geschlossen. Schwimmhalle Zingster Straße schließt z.B. an Samstagen um 14 Uhr. Stadtbad Tempelhof ist, genau wie Stadtbad Wilmersdorf II an Sonntagen geschlossen.
Wo ist das Personal?
Es ist Aufgabe der Politik das zu kontrollieren.
Betriebsstunden
Die Zeit, die ein Schwimmbad die Türen geöffnet hat
Kassenzeit= Zutritt
Ab Öffnung bis 1 Stunde vor Schließung
Wasserzeit
Ab Öffnung bis 30 Minuten vor Betriebsschluss