Ersatz Schwimmhalle Kreuzberg bleibt gesperrt

Ein Schwimmbad Neubau der Ersatz sein sollte und keine*r kann dort  schwimmen...

Eine sogenannte Leichtbau Schwimmhalle sollte das Wellenbad Spreewaldplatz temporär ersetzen.

Das soll saniert ab 2027 wieder in Betrieb gehen.

 

Der Reihe nach. Aber gekürzt. Und mit ein paar Background Infos.

Also temporär brauchte Berlin eine Ersatzschwimmhalle für (geplant waren) 5 Jahre.

Berlin will dieses völlig verbaute Ungetüm "Spassbad" am Spreewaldplatz der 1980 er Beton Stadt um offensichtlich jeden Preis sanieren statt für das gleiche Geld Zweckbauten zu errichten.

Das ist Ergebnis einer Bäderpolitik, die seit fast drei Jahrzehnten sich an politischen Eitelkeiten statt am Bedarf orientiert.

Berlin baut Ersatz und sperrt Ersatz zwei Monate nach Eröffnung

Baubeginn Schwimmhalle Kreuzberg, in Bauweise einer sogenannten Leichtbauweise, war 2020, Eröffnung sollte im Frühjahr 2021 sein. Ein halbes Jahr Bauzeit war geplant.

Ich fasse mich hier kurz, eröffnet wurde im Herbst 2021.

Zwei Monate später war die Ersatz Schwimmhalle gesperrt. Ich erinnere mich an "Chlorwerte". Für den Berliner Bäderbetreiber, der leider bis heute für die Bauaufsicht verantwortlich ist, ging es aber schnell mit der Sanierung der zwei Monaten alten Halle.

Die Kreuzberger Schwimmhalle, die im September 2021 neu gebaut eröffnet wurde, war ab November 2021 bis Anfang 2022 gesperrt.

Also bis zur nächsten Sperrung. Im Frühjahr 2022. Im April begann die Freibad Saison...

 

Bevor ich hier jetzt jede einzelne Sperrung aufführe, nur  so viel, im Herbst 2022 war immer noch nix mit schwimmen. Erinnerung: da war die Halle ein Jahr alt,

diese offensichtliche Ruine war immer wieder gesperrt. Schimmel, Gesundheitsamt, Fußböden, Umkleide usw.

Das Wellenbad also in Sanierung. Ersatz immer wieder gesperrt.

Was sonst noch saniert wird oder einfach gesperrt ist:

Paracelsus Bad, seit, meine ich, 5 Jahren, es sollte 2,5 Jahre dauern. Wie lange noch? Wie teuer? Avisiert 7 Millionen Euro, zur Zeit, meine ich, bei 32 Mio Euro oder sind wir schon bei 40 Millionen?

Neue Halle Charlottenburg (hahahaha, Neu, aus den Anfang 1970ern) kam ja das Dach vor ein paar Jahren runter, "Sanierung nicht notwendig", kurz drauf gesperrt. 

 

Seit Jahren also gesperrt:  Paracelsus Bad, Wellenbad, Neue Halle¹ und, nicht zu vergessen, Zingster Straße, Kombibad Mariendorf Halle und Freibad, Kombibad Spandau Freibad.

Tiergarten- wieder geöffnet, zur Zeit Revision, "hochmoderne Kletterwand" (Attraktion aus den Anfang 2000 er Jahren btw) meist gesperrt, Sprungbecken ebenfalls, nur als Erinnerung: 2024 war Wiedereröffnung nach 5 Jahren statt, hier meine ich waren 2 geplant!

Zwischendrin Ernst Thälmann saniert, gab es da nicht erst ein Edelstahlbecken neu vor nicht wirklich langer Zeit? Freibad Neukölln nur eine extrem kurze Saison. Ehrlich gesagt, da kommt ja kaum noch jemand mit. (Ich schon, aber das ist eben Passion Bäder und ihre Geschichte). Und wenn Mitglieder des Senats statt sich wirklich reinzuhängen oder auf Leute zu hören, die sich auskennen, da resignieren, wundert es mich nicht.

 

¹Ich meine seit 2020, eine Ruine soll dann, also vielleicht, ab 2027 saniert werden? Wer zur Hölle trifft diese Art Entscheidungen? Bezirke, die sich profilieren wollen? Abgeordnete aus den Bezirken, die "ihren " Kiezen was Gutes wollen? Bäderpolitik ist Ländersache? Dann macht sie 30 Jahre nach dieser Idee endlich auch dazu. Wir haben zur Zeit ein Management für den Betrieb, dass sich lohnt zu halten.

Bau Verantwortung raus aus dem Bäderbetreiber Betrieb!

Die Lösung wäre meiner Meinung nach: dieses Management Bäder betreiben lassen.

Und Geld für Zweckbauten bereit stellen.

Bauaufsicht raus aus dem Landesbetrieb.

In jedem Bezirk ein Zweckbau, 5 Bahnen x25 Meter. Notfalls Bezirke zwingen, Baugrund zur Verfügung zu stellen und die Verwaltung, also Erschließung, Antragsgenehmigungen etc zentral an FACHKRÄFTE übertragen.

Dieses ständige Pingpong zerstört sämtliche Schwimm- und Bäderkultur!

Entweder wir wollen eine politisch auf Basis von Einzelinteressen geführte  Bäderpolitik oder eine für die Stadt. Entweder wir wollen eine auf Basis von Bezirksinteressen gestellte Bädernutzung für die Mehrheit  der Berliner*innen oder eine einheitliche Öffnung aller Berliner Schwimmbäder.

Entweder wir wollen eine ...Fortsetzung folgt.

Der Ersatzbau der 5 Jahre nutzbar sein soll bleibt gesperrt. Das hat Auswirkungen auf alle Bäder. In dieser Saison sind weit mehr Einschränkungen für die öffentliche Nutzergruppe- die, man erinnere ich bitte, mit absoluter Mehrheit die allergrößte ist laut Sportstudie eines (damaligen) CDU Senats.

Vor Ende Januar 2026 wird mit einer Wiederinbetriebnahme nicht gerechnet

 

Interessiert es in dieser Stadt irgendjemanden? Und kommt mir nicht mit "mussten erst mal feststellen (lassen), wer verantwortlich ist für..Baumängel, Bauabnahme, Baufirmen, Ausschreibungen, Entscheidung für diese Art Bau, was noch, also außer die grundsätzlich desaströse Schieberei von Verantwortung in dieser Stadt?

Ich bin sicher, in den Sozialen Medien geht diese Woche  das Gejammer los in der Berliner Schwimmgesellschaft die das Bad in Kreuzberg nutzen möchte.

Irgendwas politisch beitragen, also sich zusammenschließen oder gar zu engagieren bleibt außerhalb wirkungsloser Online Petitionen aus. Zum Glück für politisch verantwortliche der Bäderpoltik in Berlin besteht die Stadt aus bequemen, in ihren Blasen und Einzelforderungen aufgegangene alte Stadtgesellschaft.

Ok, jetzt muss ich lachen und denke: diese Stadt hat exakt die Bäder, die sie will.