Schwimmausrüstung- Folge 3: Schwimmkappen

In dieser Reihe wird es um die Ausrüstung beim schwimmen gehen. Um die Bekleidung, Auftrieb- und Trainingsgeräte, um Notwendiges und das, was einfach nur Spass macht.  Das Banale, wie Handtücher  oder Dinge, die das Umziehen im Freien vereinfachen,  genau so wie Lebensrettende Ausrüstung oder  Badekappen, teste und beschreibe ich einiges in loser Abfolge.

Was ich mag, zieht in meinen Schwimmschrank. Was ich nicht mag, was nicht (mehr) gefällt oder passt,  verschenke oder verkaufe ich wieder.



In der dritten Folge sind die Kopfbedeckungen beim Schwimmen das Thema.

Ja, es gibt Leute, die schwimmen mit Basecap oder mit Wollmütze. Im Schwimmbecken ist Alltagskleidung verboten, trotzdem trifft man auf Leute mit Baseballkappe und Fischerhüten. Da sollte das Personal unbedingt einschreiten, es verstösst gegen Hygieneverordnungen. 

Im Winter tragen Eisbadende im Freiwasser oft eine Woll- oder (Kunst)Fellmütze. Um diese Art Kopfbedeckung soll es nicht gehen, sondern um die eng anliegenden Schwimmkappen, die, so sagen einige, nicht nur die Ohren und Haare schützen vor dem Wasser, sondern auch zum Tempo beitragen sollen. Letzteres jedenfalls hat man uns vor 30 Jahren so erzählt, genau so wie die Geschichte mit der Körperhaarlosigkeit und Schmuckverbot. Lang her und zum Glück kann jeder und jede heute tragen was sie will.

Material & Preis

Schwimmkappen gibt es hauptsächlich aus Neopren, Silikon, Latex und Stoff. Manche beschichtet, andere nicht.

Während Neoprenkappen  und - hauben eher für das Freiwasserschwimmen genutzt werden oder in Pools mit kalten Temperaturen, ist die wohl am meisten genutzte Schwimmkappe aus Silikon. Latex sehe ich immer seltener und die Stoffkappen scheinen auch aus dem typisch deutschen Schwimmbad zu verschwinden. Man sieht sie oft nur noch bei älteren Herren.

Schade, denn auch wenn, Spoiler, die Stoffkappe für mich nicht die richtige ist, wird sie unterschätzt.

Die Latexkappe ist die preislich günstigste, am teuersten sind naturgemäß gute Neoprenhauben und - Kappen.  Während eine Latexkappe für 1 Euro zu haben ist, muss man für die Neoprenkappe mindestens um die 20 Euro hinlegen, eher sogar 10-15 Euro mehr. Silikonkappen gibt es  in allen Preisklassen, von 3 Euro bis 50 Euro. Wobei ich bei letzterem frage, was so teuer sein soll an einer Schwimmkappe und sei sie noch so ausgefeilt in der Form, Marke und Design.

Form & Festigkeit

Latex klebt sehr aneinander. Das kann man mit Babypuder verhindern. Die Materialstärke ist aus meiner Erfahrung nicht wirklich für lange Haltbarkeit gemacht. Sie reissen schnell. Vorteil: die Kappen nehmen wirklich so gar keinen Platz weg und wiegen nichts.

Silikon lässt sich leichter auseinander ziehen und besonders vorgeformte Kappen sind super in Elastizität und bequem aufzusetzen.

Stoff ist für empfindliches Haar und Kopfhaut, ich denke, z.B. nach oder während einer Chemotherapie eignen sich diese Kappen gut.

Neopren ist gut geeignet um Wassertemperaturen auszugleichen.

Die Silikonkappen kommen in allen möglichen Varianten daher. Vorgeformt für den Kopf "moulded". Mit Ohrausbuchtungen, "plain moulded", ohne Ausformung. Es gibt sie ohne Vorformung oder  für langes Haar wie die Smart Cap von Arena. Unterschiedliche Materialstärke, von hauchdünn bis hin zu gefühlt  unkaputtbarem Silikon.

Neoprenkappen gibt es mit und ohne Kinnriemen, die es in verstellbarer und fester Variante gibt. Neoprenhauben mit und ohne Halsmanschette.

Latexkappen kenne ich nur in der einfachen Version, ohne jede Formung.

Bei den Neopren Kopfbedeckungen ist, aus meiner Erfahrung, die Dicke des Neopren das Wichtigste neben der Passform. Die Optik kommt erst an dritter Stelle.

Neoprenhaube ohne Manschette


Die Stoffkappen, die ich probiert habe, waren nicht das Richtige für mich. Ihr Vorteil war für mich trotzdem klar: wer eine sehe empfindliche Haarstruktur hat oder das Gefühl von etwas auf dem Kopf nicht mag und trotzdem  Haar und vor allem andere vor den Haaren zu schützen will, dem empfehle ich diese unterschätzte Kappe auszuprobieren. Die Einheitsgrößen fand ich bei der Stoffkappe sehr schwierig, für mich war ein No Name Produkt die beste, sie kostete 5 Euro und war nicht beschichtet.

Die Richtige finden

Das geht nach meiner Erfahrung nur durch ausprobieren. Nun ist es so, dass Schwimmkappen keine Centartikel sind und es ist hochgradig ärgerlich, wenn man sich eine schöne Kappe gekauft hat und die drückt oder, für mich noch nerviger, die rutscht dauernd vom Kopf. Das verzieht dann gleich noch die Schwimmbrille.

Ich finde, verschenken, tauschen oder wieder verkaufen bei Schwimmkappen eine super Idee. Das geht in Schwimmgruppen in Sozialen Netzwerken oder auch unter Schwimmer*innen. Ich habe sowohl Schwimmkappen als auch Schwimmbrillen schon weitergegeben. Wenn man miteinander redet, wird man hören, dass es anderen genau so geht und so kann ein Austausch über Worte hinaus entstehen.

Als ich noch sehr lange Haare hatte, war die oben genannte Kappe die beste. Ein wenig tricky am Anfang beim aufsetzen. Ich nutze sie jetzt  noch über der Neoprenkappe im Freiwasser.

Aus meiner Erfahrung sind Kappen in Einheitsgrößen äußerst unterschiedlich, auch wenn man nur eine Marke nimmt. Ich persönlich empfinde Speedo Kappen als eher eng in der Einheitsgröße, Yingfa und Beco mittel und am besten passen mir bei Hutgröße 58/59 die leicht vorgeformten Kappen von Head.

 

Nun habe ich Spass an verschiedenen Mustern, je nach Laune oder auch je nach Schwimmbekleidung. Also kauf ich auch immer wieder andere als die am besten passende unifarbenen Kappen. Mittlerweile ist das schon so eine Art Sammlung geworden. Ich könnte wohl 14 Tage jeden Tag eine andere Kappe tragen.

Preislich sind die meisten bei rund 10 Euro, die derzeit teuerste Kappe (beim Kauf 34 Euro, jetzt günstiger) ist eine Michael Phelps Kappe, die auch entsprechend dickes Material hat und gut geeignet ist für den Übergang ohne Neoprenkappe im Freiwasser so ab 15 Grad.

Meine Lieblingskappe ist eine Kappe mit der Aufschrift "Born to Swim"- wer hätte das geahnt...

Wie soll sie sitzen?

Definitiv über die Ohren gezogen. An der Stirn oberhalb der Augenbrauen, hinten mit dem Haaransatz abschließend. Für mich die beste Variante ohne dass die Schwimmbrille rutscht. Eine Kappe hinterlässt immer Abdrücke, sie sollte allerdings nicht so drücken, dass rote Riemen noch lange nach dem Schwimmen zu sehen sind. Für mich ein gutes Indiz, wenn ich den Zeigefinger noch zwischen Stirn und Kappe schieben kann ohne dass sie verrutscht und ohne dass es beim loslassen drückt.

Wassertemperatur entscheidet

Für mich das wichtigste für die Auswahl am Tag des Schwimmens. Selbst wenn mir die Laune nach gelber Silikonkappe steht, ich habe keine Lust mit Kopfschmerzen zu schwimmen oder gar mit Ohrenschmerzen aus dem Wasser zu kommen, weil Eitelkeit mich getrieben hat. Ja, klar, ich finde es toll, wenn Schwimmbekleidung und Kappe, Brille und Co zusammen passen. Kälteschock oder gar Erkältung fang ich mir dafür nicht absichtlich ein.

Ab 20 Grad und vor allem bei Sonnenschein zum Schutz der Kopfhaut trage ich eine Silikonkappe.

Bei 20-15 Grad zwei Silikonkappen übereinander.

15-10 Grad Wasser 2 mm Neokappe mit Kinnriemen von Head, darüber eine Silikonkappe Mich nervt allerdings der nicht verstellbare Kinnriemen von Mal zu Mal mehr. Ich werde demnächst das Kinnband durchtrennen und Klettverschlüsse anbringen.

10- 4 Grad Wasser Neoprenkappe 2mm von Head mm plus Neoprenhaube von Cressi 5 mm.

Das Kälteempfinden ist allerdings extrem individuell und das sollte jede*r ausprobieren.

Für die Sichtbarkeit im Freiwasser macht es Sinn, eine Kappe in einer Signalfarbe zu tragen.

 

Und natürlich gibt es die berühmte Blümchenbadekappe auch noch. Zumindest kenne ich eine Dame, die sie trägt und das mit einer Grandezza, dass niemand daran zweifelt, wer die schönste Kappe hat im Bad...


Ich werde nicht bezahlt für die Nennung von Firmen. Ich beschreibe meine persönlichen Eindrücke

Ihr habt eine Kappe, die ich unbedingt testen muss?  Dann sendet gern ein Probeexemplar.

Wenn ihr mehr zur Verfügung stellen könnt und wollt, verlose ich in Gewinnspielen auch gern eine Kappe. Bitte nie mehr als 3 Stück.

Adresse unten im Impressum.