Abends, halb acht in einem Berliner Hallenbad

Wenn dich Sonntags abends der kleine Schwimmhunger packt, buchst du in einem von 5 zugängigen Schwimmbädern (von 36), die (bis 22 Uhr) geöffnet haben, ein Ticket.

Zufall, dass die beiden einigermaßen erreichbaren früher unter "Freizeitbad" liefen und extrem warmes Wasser haben.

Pullbuoy, keine Rollwende, keine Geschwindigkeit, dann geht das schon.

Oder auch nicht.

Maske? Abstand? Was isn das?

An der Kasse vor mir standen zwei Personen. Eine hatte ihre Maske demonstrativ unter der Nase. Die Kassiererin störte das nicht.

Als ich an der Reihe war, war die Kassen Dame sehr freundlich, lächelte beim scannen, wir scherzten. Sie wünschte mir "viel Spass"

Hachzend in ein Berliner Hallenbad. Wie wunderbar.

Was man so erleben kann, war kurz vergessen....

Die Kasse, Visitenkarte eines Schwimmbads, ist so wichtig!

Die Kundin vor mir hatte mittlerweile sitzend auf der Bank- hier darf man nicht mit Straßenschuhen rein- die Maske entfernt. Die Schilder interessierten hier niemanden.

Eine Mitarbeiterin, ohne Maske rief mir nach,"Du zweite Gang". Ich kann mich nicht erinnern, irgendjemanden an diesem Abend das "Du" angeboten zu haben.

Ich dreht mich um, die Frau stand keinen Meter hinter mir. Ich wich zurück. Ohne Maske, laut redend, als seien andere schwerhörig. Im Innenraum.

Im Gang, dem einzigen geöffneten, drängten sich einige Frauen...Abstand, Maske- no way.Warum verteilt man die Damen nicht auf alle Gänge?

Hier sind offensichtlich Verweigerungen Programm.

Spoiler: Duschtüren wurden geschlossen von Bäderbesucherinnen. Als ich das Bad verliess, stand ein Mann vor der zu dem Zeitpunkt leeren, aber offenen Dusche der Damen. Schien das Personal nicht mitbekommen zu haben.

 

Und das gleiche beim Personal im Bad. Keiner trug eine Maske (nur männliches Personal gesehen)

Das gegenteilige Bild hatte ich erlebt vor zwei Wochen. Alle mit Maske, sitzend, beim Rundgang, alle! Und das hatte ich den BBB natürlich auch geschrieben, das Positive muss erwähnt werden!

Ich hatte gleich nach dem Badbesuch beim Gesundheitsamt angefragt, ob und für wen und wo Maskenpflicht gilt. Ist ja möglich, dass sie komplett abgeschafft wurde für Bäder (Antwort unten)

Schwimmen als Glückssache?

Du buchst also für 5,50 Euro ermäßigt/ 7,50 Euro für drei Stunden ein Ticket.

Freust dich, denn die letzten Male gab es eine " Fast Lane" (das steht drauf, auf dem aufgestellten Schild an der Bahn. "Sportschwimmbahn" steht auf einem an der Bahn hängenden Schild. Der Kreisverkehr wird erklärt) Perfekt!

Ja, du weißt, dass es Leute gibt, die unter "Sport" etwas anderes verstehen als du, aber, siehe oben. Mit Pullbuoy, ohne Rollwende, da Doppelbahn, das ging ja bisher.

Überraschung. Eine Einzelbahn außen, eine über drei Bahnen abgeleinte "Sportbahn", eine Doppelbahn.

In der Einzelbahn turnte eine Person rum mit riesiger Monoflosse, viel zu gefährlich zum schwimmen. Vermutlich gemietete Bahn, ein Mann gab von oben Anweisungen.

In der Dreifach Bahn waren allerdings 17 Personen, von denen zwei kraulten, eine Rücken schwamm kraulend, eine sportlich Brust (Ich red hier nicht von irgendeinem Tempo, nur Schwimmstilen! Echte Schnellschwimmende- das bin ich nicht-wären hier völlig falsch gewesen auf der "Fast Lane". Keine Person unter 2.15 Minuten...)

Insgesamt waren (sichtbar, gezählt) 45 Personen im Schwimmbad.  12 sassen auf den Ruhebänken, standen außerhalb des Schwimmbeckens oder waren in (Damen)Duschen. In der Einzelbahn befanden sich, außer der Person mit Monoflosse, weitere 6 Personen.

Es muss Bahnenvermietung gewesen sein,  für 35 Euro (es ist eine 25 er Bahn) plus die 12 Euro für privaten Unterricht plus Eintrittsgeld. Vielleicht, um sich das Geld zu teilen, hatte der Mieter (der Mann außerhalb des Beckens?) weiteren Personen gestattet, dort zu planschen. Es waren jedenfalls 6 Personen plus Monoflosse.

Dass ich mit meiner Vermutung, Einzelnutzung, Recht hatte, würde sich später bestätigen durch das Personal.

Zwei Kinder und zwei Erwachsene sassen am Beckenrand (gegenüber des Sprungturms und hielten ihre Beine ins Becken) auf der Doppelbahn von den Duschen kommend links.

Schwimmen als Belustigung

Ich versuchte also mein Glück auf der Dreier Bahn- was natürlich völlig absurd ist. Massenwanderungen am Rand, die meisten bemühten sich um Abstand, außer zum Beispiel ein Typ, der natürlich- er ist ein Mann Ü 40 mit automatischen Vorrechten in Bädern und sonstwo- quer rüber musste. So what. Solche Leute sind am ehesten witzig, ich stell sie mir immer in greller Radbekleidung vor im Wasser und hab dann schon manchen Schluck Wasser genommen. Ich trage selbst grelle Radbekleidung- auf dem Rad-, keine Beleidigung nötig. Diese Herren tragen sie für mich imaginär im Schwimmbad.

Aber, das Ganze war nervig. Zwei der Damen schwammen auch quer ein Stück vor Bahnenende, so dass jeder (langsame!) Start zur Unfallgefahr wurde.

Über drei Bahnen an der Wand lang latschen, Resultat, 16 Minuten für 375 Meter. Das geht nicht in einer "Fast Lane", auch nicht gechillt mit Pullbuoy und mit meinem Schleichschwimm.

Was jetzt kommt, liegt zwischen Absurdistan und Feisthausen.

Gespräch mit dem Personal oder: Verstehen Sie Spaß Dreh im Schwimmbad

Zwei Herren sassen seit ich das Schwimmbad betreten hatte auf zwei Stühlen, ein Mann, der ass, in der Kabine.

Ich aus dem Wasser, auf die Herren zu.

Ich muss jetzt nicht sagen, dass weder gelächelt noch sonst signalisiert wurde, dass man Kundinnen gegenüber Service orientiert arbeitet. Is Berlin. Neulich in Brandenburg fast ein Kulturschock, ich wurde im Schwimmbad begrüßt. Also im Bad, im Wasser, als ich hochschaute. Nun, ich sagte also: "Guten Abend. Sagen sie, die Fast Lane, was bedeutet das hier in diesem Schwimmbad"?

Der Mann, der rechts sass, sagte "Fast Lane, was soll das sein"

Ich dachte, er versucht ein Spässchen. Allerdings stellte sich sehr schnell raus, dass das ernst war. Er wusste nicht, wirklich nicht, was ich meinte.

Ich erklärte drei Mal, "Fast Lane", bis ich begriff, er verstand Englisch nicht (oder war richtig gut darin, eine Bäderbesucherin zu verarschen)

Ich habe dann gesagt:"Da steht es doch auf dem Schild, die sogenannte Schnellschwimmbahn"

Er:"Welches Schild?"

Der verkasperte mich oder war er völlig übermüdet oder einfach nur feist?

Das Schild stand schräg, unterhalb des Sprungturms, etwa 5 Meter von ihm entfernt. Ich zeigte auf das Schild. Ich musste dann aber lachen, schaute nach oben, auf den Turm, ich dachte echt, da ist ne Kamera versteckt.

Ich wiederholte das dann mehrfach: "Auf der Dreifach Bahn in der Mitte soll sportliches schwimmen möglich sein. Wie geht das, bei einer Dreier Bahn in der keine Person unter 2 Minuten schwimmt"

Ich war vermutlich nicht ernst genug, jedenfalls sagte der Mann dann:" Wir haben die Bahn am Rand auf Wunsch abgetrennt, damit dort mit dieser Flosse, wie heißt die nochmal (Wortfindung dann durch den Kollegen neben ihm) geplanscht werden kann"

(Alors, Bahnenvermietung, anders geht so was nicht für Einzelpersonen)

Ich sagte dann:"Dann ziehen sie doch bitte auch eine Einzelbahn für Sportschwimmer*innen. Ist das möglich?"

Da sagte sein Kollege:"Wir haben heute schon so oft die Leinen geändert"

Mittlerweile war mir klar, das ist kein "Versteckte Kamera" sondern bitterer Ernst.

Ich:"Und was hat das mit meinem Anliegen zu tun"?

Der Kollege mit dem ich die ganze Zeit sprach:" Es ist halt heute sehr voll jetzt. Im Zeitfenster vorher hätten sie hier schwimmen können"

Mittlerweile geht mir das nur noch auf den Keks. Ich bin JETZT da und nicht dann, wann sie behaupten, wann es besser war und sein wird.

Ich sagte also:"Und was hat das mit mir zu tun? Ich bin jetzt hier und das Bad ist nicht mal ausverkauft. Nehmen sie doch das Schild raus. Das täuscht etwas  vor, was nicht geboten wird. Sie sparen sich dann auch Gespräche wie das hier mit Bäderbesucher*innen (das gesprochene * hat ihn entweder auf die Palme gebracht oder es war Zufall, was dann kam) Ich schwimme mit Pullbuoy und kann keine Bahn durchschwimmen, weil Leute grätschen, paddeln und planschen"

Absurdistan fängt gleich am Beckenrand an

Der Mann, mit dem ich sprach, fragte mich, ernsthaft:"Pullbuoy?" Ich war irritiert, doch "versteckte Kamera"?

Ich zeigte auf den Pullbuoy, den ich am Beckenrand abgestellt hatte.

Der Mitarbeiter:" Das ist verboten"

Ich:"Was ist verboten?"

Er:"Schwimmhilfen"

Ich:"Ein Pullbuoy ist keine Schwimmhilfe. Wo steht es, dass es verboten ist. In der Hausordnung nicht"

Er:"Wir sind so freundlich (sagte er wirklich) und dulden das nur. Im Grunde dürfen sie damit nicht in ein Schwimmbecken"

Ich:"Klar, aber mit Monoflosse, die große Verletzungsgefahr birgt für alle anderen"

Er:....(sagte nichts mehr)

Ende des Gesprächs.

Ich sagte:"Einen schönen Abend noch für sie beide" und ging. Der Gruß wurde natürlich nicht entgegnet.

Alles muss raus

Warum ich das als Blogbeitrag aufschreibe?

Um es öffentlich zu machen.

Direkte Kommunikation mit dem Bäderbetreiber sieht so aus.

Ich dachte echt, man könne jetzt in direkter Kommunikation was erreichen.

Vor Ort hat das nicht geklappt, mehrfach. Per Beschwerde auch nicht.

Also wieder alles auf Anfang und öffentlich machen. Schade, ich dachte, wir wären mittlerweile weiter.2021 und als zahlende Bäderbesucherinnen und Bäderbesucher immer wieder nur Bittsteller, ja für manche sogar Störenfriede.

Btw, der Badleiter dreier Bäder, der mit dem Finger auf mich zeigt, wenn er Regeln anmahnt, kann sich seinen Finger sparen.

No way mich einzuschüchtern. Ich weiß um diejenigen, die jahrelang jammern, aber wenns drauf ankommt, sich nicht grade machen. Ich gehöre nicht zu denen!

Beschwerde

Antwort BBB


Kommunikation zur Beschwerde über fehlenden Beleg, ein Beleg wurde bis heute nicht ausgehändigt. Ich bleibe dran.

Beschwerde

Nachhaken

2. Nachhaken

Antwort BBB

Antwort auf Nachhaken

Antwort auf 2. Nachhaken

Das Ganze spielte sich in einem Sommerbad ab. Einen Beleg habe ich immer noch nicht. Eine Reaktion auf mein 2. Nachhaken am 20.09.21 auch nicht.


Meine Worte:

"Sie wissen sehr genau, dass ich mich nicht über jede Unverschämtheit, jeden mangelnden Service in Bädern beschwere. Dann würde ich einen Vollzeitjob damit haben.

Das fängt damit an, dass Grüßen  als Unternehmenskultur in (zu vielen) Bädern unbekannt ist. Aktiv sowieso selten, zurück grüßen ist zu mühselig für (zu) viele.

Und geht bis zur Weigerung, sich an Hygiene Regeln zu halten während einer Pandemie."

Anscheinend muss man sich über jede Unverschämtheit, jeden Mangel an Einhaltung der Corona Regeln beschweren. Nach über 1,5 Jahren haben so viele nichts begriffen. Sie wollen offensichtlich dafür sorgen, dass Schwimmbäder wieder geschlossen werden müssen. Anders ist das nicht zu erklären.


Das Gesundheitsamt antwortet zur Maskenpflicht und zum Abstand

Weil sich vor Ort drauf angesprochen nichts tat, nach Beschwerden auch nicht, habe ich mich in diesem Fall direkt an das zuständige Gesundheitsamt gewandt.

Ich habe einfach kein Bock, dass Bäder wieder schliessen müssen wegen dieser verweigernden Mehrheit in Bädern.

Die Antwort kam quasi über Nacht. Unfassbar, toll! Vielen Dank an dieser Stelle.